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Anna Zoder - Maria Plorer - Resl Gogl


Das trojanische Pferd von Sterzing.

Einem Sterzinger Bürgersohn, dem Ignaz Hochrainer verdanken wir die Beschreibung einer denkwürdigen Episode, die als „trojanisches Pferd“ des Tiroler Freiheitskampfes bezeichnet werden könnte. (J. Hirn S. 294ff) Sie ist deshalb von Bedeutung als sie mit dem Zeitpunkt zusammenfällt, die als Beginn der Führerschaft Andreas Hofers zusammenfällt. Die militärische Initiative lag bis dahin immer noch wesentlich bei den regulären österreichischen Truppen und nicht bei den Landesverteidigern. Ab nun aber wurde der Krieg zum Volkskrieg mit zunehmend selbständig handelnden Kommandanten aus dem Volk. An der Schwelle der Mythenbildung rund um Hofer standen Ereignisse, die geeignet waren, ihm militärisches Genie nachzusagen.

Auch wenn Hofer mit dem „trojanischen Pferd von Sterzing“ direkt nichts zu tun hatte, wurde der Erfolg der Episode als Zeichen seiner Führungsqualität gewertet. Hofer rief lediglich dazu auf nicht auf die herannahenden Österreicher zu warten sondern vorher schon selbständig zu handeln. Hofer verfasste am 9. April diesen Plan und gab ihn als Empfehlung heraus: „Die Österreicher haben die Grenzen betreten. Ich habe darüber sichere Nachricht. Das Volk ist aufzurufen, dass es sich einfindet, um die bayerischen Soldaten in Sterzing gefangen zu nehmen.“ Passeirer folgten dem Ruf und zogen am 10. April über den Jaufen. Sie trafen am Tag darauf auf zwei Kompanien unter Major Speicher, die samt einem Geschütz von Wreden in Sterzing stationiert wurde.

Die Bauern, großteils ohne Gewehre stürmten in die Stadt. Die Besatzer zogen sich zurück, räumten die Stadt und bildeten im freien Feld ein Karree und positionierten ihre Kanone, um sich zu verteidigen. Sie waren den Angreifern damit gänzlich gewachsen.

„Da standen unweit vor den letzten Häusern drei hochbeladene Heuwagen bestimmt, in das Brixener Depot geführt zu werden. Wie, wenn man mittels derselben den Gegner beschleichen könnte? Auf ihnen liegend und hinter denselben postiert, konnten treffsichere Schützen, wenn sie nahe genug kamen, fast ungefährdet die Geschützmannschaft erfolgreich aufs Korn nehmen. Aber wer wagt es, die Deichseln dieser vorzuschiebenden Barrikaden zu lenken? Da stellten sich todesmutige Mädchen zur Verfügung...“

Eine Quelle spricht von Anna Zorn und Maria Pichler, eine andere von Anna Zoder, genannt Schneider Annele. Ein anderer Zeuge weiß nichts von diesen Frauen und es sei auch mit den Heuwagen nichts ausgerichtet worden. Vielmehr habe ein Befehl Hofers zur Beschießung von anderer Seite den Erfolg gebracht.

Wie auch immer, ob Legende oder Wahrheit, bereits für unmittelbare Zeitzeugen waren wehrhafte Frauen („Mädchen“) als rettende, todesmutige Engel Steigbügelhalter des Kommandanten am Beginn seiner Bedeutung als erklärter Führer in Verteidigungsangelegenheiten für ganz Tirol.



Ignaz Hochrainer, Das Jahrr 1809 zu meienr Erinnerung. Aufzeichnungen. Hg von Jose Egger, 2. Auflage besorgt von Karl Klaar , Innsbruck 1909


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